Das sog. Fremdwasser macht mit ca. 70 % den größten Teil der
Abwassermenge im Saarland aus, obwohl es der Reinigung nicht bedarf. Dass
dieses Wasser dennoch zu dem zu reinigenden Abwasser gelangt, ist ökonomisch
und ökologisch problematisch. Die „Aktion Wasserzeichen“ ist ein Programm
des Ministeriums für Umwelt, mit dem die saarländischen Gemeinden
bei ihren Maßnahmen, nicht verunreinigtes Niederschlagswasser von reinigungsbedürftigem
Abwasser zu trennen, finanziell unterstützt werden sollen. Seit in Kraft
treten der Aktion Wasserzeichen im Jahre 1996 wurden ca. 400 Projekte mit
insgesamt rund 65 Mio. € bezuschusst.

Bei der Evaluation der Aktion Wasserzeichen durch das Centrum für
Evaluation (CEval) wird systematisch die Akzeptanz des Programms bei
den Beteiligten vor Ort sowie der Zusammenhang zwischen den ökonomischen
und ökologischen Wirkungen der Maßnahmen und den von den
Betroffenen dafür wahrgenommenen Ursachen untersucht.

Ziel dieser Evaluation ist in erster Linie eine Darlegung der Projektwahrnehmung
der Betroffenen in den Gemeinden. Die Evaluation soll Antworten liefern
auf Fragen wie: Wo sehen die Beteiligten Probleme? Wie funktioniert
die Zusammenarbeit mit den verschiedenen involvierten Stellen? Was
wird von den Beteiligten als verbesserungswürdig betrachtet?

Zur Evaluierung der Aktion Wasserzeichen wird vom CEval ein bereits
vorhandener Analyseleitfaden für genau dieses Programm modifiziert.
Des weiteren wird bei der Untersuchung entsprechend des Evaluationskonzeptes
von Prof. Dr. R. Stockmann ein Multimethoden-Ansatz verfolgt: Hierzu
wird ein standardisierter Fragebogen entwickelt, der an alle Gemeinden
im Saarland verschickt wird. Mit diesem Fragebogen wird zum einen untersucht,
wie die Gemeinden bisher mit der Aktion Wasserzeichen zurecht gekommen
sind und zum anderen, wie die Beteiligten vor Ort den zukünftigen
Bedarf an den verschiedenen Maßnahmen einschätzen.