Meta-Evaluation von 34 Evaluationsberichten von World Vision Deutschland

Schon zum dritten Mal beauftragte World Vision Deutschland (WVD) das CEval dazu, eine Meta-Evaluation zu Evaluationsberichten von WVDs unterstützen Entwicklungsprogrammen durchzuführen. Insgesamt wurden 34 Evaluationsberichte aus den Finanzjahren 2016 und 2017 analysiert. Als Bewertungsgrundlage diente dabei ein in den vorangegangenen Meta-Evaluationen von CEval und WVD gemeinsam ausgearbeitetes Bewertungsraster, das sich zum Teil auf das international anerkannte BOND-Tool stützt. Das Raster beinhaltet die Kriterien Mitsprache und Inklusion, Transparenz, Methodik, Triangulation, Befriedigung des Informationsbedarfs, Identifizierung des Programmbeitrags, Ergebnisdarstellung sowie das neu ergänzte Kriterium der Nachhaltigkeit. Die Bewertungskriterien wurden anhand von verschiedenen Unterkriterien systematisch bewertet und schließlich in einem zweiten Schritt aggregiert und verbildlicht. Abschließend wurden Ergebnisse mit vorangegangenen Ergebnissen verglichen und erläutert.

Midterm-Review des FKPW-Programms

Im internationalen Vergleich verfügen deutsche Kommunen aufgrund der ausgeprägten kommunalen Selbstverwaltung über vergleichsweise umfangreiche Kompetenzen, welche auch für die Entwicklungszusammenarbeit sehr wertvoll sind. Im Rahmen von kommunalen Partnerschaften führen deutsche Kommunen und Südkommunen gemeinsam Projekte in Kommunen des Globalen Südens durch. Dabei wird technisches Wissen aus der deutschen Kommune in die Partnerkommune transferiert. Die Servicestelle Kommunen der Einen Welt (SKEW) bietet verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung des entwicklungspolitischen Engagements kommunaler Partnerschaften.

Eine dieser Fördermöglichkeiten ist das personelle Förderinstrument „Fachkräfte für Kommunale Partnerschaften Weltweit“ (FKPW). Im Rahmen des FKPW-Programms können sich kommunale Partnerschaften auf die Platzierung einer Fachkraft in der Partnerkommune bewerben, die die Schaffung von Strukturen und Kapazitäten vor Ort unterstützt. Ziel des FKPW-Programms ist es, kommunale Partnerschaften und den Einsatz der deutschen Kommune durch den Einsatz einer Fachkraft besser in Wert zu setzen.

Die CEval GmbH wurde von der GIZ mit der Durchführung eines Midterm-Reviews des FKPW-Programms beauftragt. Ziel des Reviews war es, die Sichtweisen der verschiedenen in das Programm involvierten Akteur:innen zusammen zu tragen und Empfehlungen für die weitere Ausgestaltung des Programms zu geben. Oberstes Ziel war somit das institutionelle Lernen auf Seiten der beiden durchführenden Organisationen, GIZ und SKEW. Am Ziel des Reviews orientiert war die Methodik rein qualitativ und basierte auf der Vorgehensweise der offenen Perspektivenerfassung. Für das Review wurden Interviews und Fokusgruppendiskussionen mit Vertreter:innen der deutschen Kommunen, der Partnerkommunen, mit den Fachkräften und dem Steuerungsteam des Programms sowie mit Vertreterinnen des zuständigen BMZ-Referates und Vertreter:innen verschiedener Bereiche innerhalb der GIZ und SKEW geführt.

Beratungstätigkeit des ASEAN Sekretariats zur Ausarbeitung eines methodischen und operativen Rahmenkonzepts zum systematischen Wirkungsmonitoring

CEval wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beauftragt im Rahmen des ‘ASEAN Sekretariat Post 2015 & Organisationsentwicklung und Capacity Development‘ Projekts das ASEAN Sekretariat bei der Ausarbeitung eines methodischen und operativen Rahmenkonzepts zum systematischen Wirkungsmonitoring zu beraten.

Dabei galt es vor allem die Evaluierungsprozesse des ASEAN-Sekretariats zu untersuchen und fachliche Unterstützung für die Neudefinierung des Wirkungsmonitorings des ASEAN-Sekretariats, mit Schwerpunkt aurf ASEAN-Kooperationsprojekte, zu leisten.

Im Rahmen der Beratung wurden eine Reihe von Interviews mit den verantwortlichen M&E-Abteilungen sowie ein dreitägiges Methodentraining durchgeführt. Dabei wurden nicht nur die M&E-Kapazitäten von Mitarbeitern gestärkt, sondern auch ein gemeinsames Diskussionsforum für verschiedene Abteilungen geschaffen. Dies war besonders wichtig um Meinungen und Erfahrungen auszutauschen und Akzeptanz gegenüber dem neuen PMEFs zu schaffen. Der Abschlussbericht fasst wichtige Erkenntnisse zusammen, erörtert Best Practices anderer Akteure und beschreibt Konzepte, mögliche Mechanismen und Empfehlungen zur Implementierung eines funktionalen PMEFs.

Meta-Evaluation von Projekt- und Programmevaluationen 2015-2017 des finnischen Außenministeriums

Das finnische Außenministerium beauftragte das CEval zusammen mit Particip und Indufor eine Meta-Evaluation ihrer Evaluationen von Programmen und Projekten der Entwicklungszusammenarbeit durchzuführen. Das finnische Ministerium führt regelmäßig Meta-Evaluationen durch und im Fokus dieser Meta-Evaluation standen die Evaluierungen von 2015-2017.

Zielsetzung dieser Meta-Evaluierung war zum einen die Verbesserung von Evaluierungsberichten, die Praxis des Evaluierungsmanagements und Entwicklung von Evaluierungskapazitäten und die Identifizierung möglicher Lücken in der finnischen Evaluierungspraxis. Darüber hinaus standen auch die Inhalte der Evaluationsberichte im Fokus, z. B. wurden das Erreichen der DAC-Kriterien und weitere finnische Querschnittsthemen wie Gleichberechtigung von Mann und Frau oder nachhaltige Klimapolitik evaluiert.

Methodisch stand dabei eine Dokumentenanalyse der Evaluierungsberichte im Mittelpunkt der Meta-Bewertung, um zunächst die Qualität und anschließend den Inhalt der Evaluierungsberichte zu bewerten. Verschiedene Bewertungsinstrumente wurden entwickelt, um einen einfach durchführbaren und verlässlichen Bewertungsprozess zu ermöglichen. Im Rahmen der Qualitätsprüfung wurden die Evaluierungsberichte auf das Vorhandensein von Informationen überprüft, die für das Verständnis der Evaluierung (Gegenstand, Prozess und Ergebnisse) wesentlich sind. Zusätzlich wurden methodische Anforderungen wie z. B. die Daten- und Methodentriangulation oder der logische Fluss von den Daten über Ergebnisse und Schlussfolgerungen zu den Empfehlungen bewertet. Ein weiteres Tool wurde für die inhaltliche Analyse genutzt, bei der die Ergebnisse im Detail hinsichtlich der verschiedenen Bewertungskriterien sowie Schlussfolgerungen und Empfehlungen semi-standardisiert analysiert wurden.

Hochschulkooperation mit der Universität von Costa Rica (UCR) und der Päpstlichen Katholischen Universität von Ecuador (PUCE)

Die Universität des Saarlandes (UdS) und die Universität von Costa Rica (UCR) pflegen seit 2008 eine intensive Zusammenarbeit, welche zwischen 2012 und 2015 durch das DAAD Programm „Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen und Entwicklungsländern“ unterstützt wurde. Durch das DAAD-Beraterprogramm war bereits die vorangegangene Zusammenarbeit der beiden Hochschulen finanziell unterstützt worden. Vor dem Hintergrund eines stetig steigenden Bedarfs an Evaluationen und Evaluationskompetenzen waren beide Partner bestrebt, die Zusammenarbeit im Rahmen des DAAD-Programms weiterzuführen und durch die Einbindung einer weiteren Partnerschule nachhaltig auszuweiten. Hierfür konnte die Päpstliche Katholische Universität von Ecuador (PUCE) gewonnen werden.
Kernstücke dieser dritten Phase der Kooperation war die Einführung eines neuen Blended Learning Masterstudiengangs in Evaluation an der PUCE bzw. eines Blended Learning Weiterbildungsangebotes am Centrum für Forschung und Weiterbildung in Öffentlicher Verwaltung (CICAP) der UCR sowie die Qualitätssicherung der Aus- und Weiterbildung in Evaluation in Costa Rica, Ecuador und Lateinamerika (Verbesserung der Aus- und Weiterbildung sowie der Forschung in Evaluation). Zudem standen der Aufbau eines lateinamerikanischen Hochschulnetzwerkes im Fachbereich Evaluation (Netzwerkbildung und Internationalisierung), die Stärkung des Praxisbezugs der akademischen Evaluationsausbildung sowie der Beitrag zu evidenzbasiertet Politikgestaltung (Anwendung wissenschaftlicher Evaluationsforschung in der politischen Praxis) und schließlich die Vertiefung und institutionelle Erweiterung der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Universitäten sowie dem Forschungsinstitut CICAP (Dreiecks- und Süd-Süd-Kooperation) auf dem Programm der auf vier Jahre angelegten Partnerschaft.

Entwicklung eines Handbuchs zur Einführung und Nutzung von wirkungsorientierten M&E-Ansätzen im Bereich Anpassung an den Klimawandel

Projekte zur Anpassung an den Klimawandel benötigen ein methodisch ausgereiftes M&E-System, das sich nicht auf das Messen von Effekten auf Outputebene begrenzt, sondern Outcomes und Impacts sowie die Attribution von nachgelagerten Wirkungen zu den Projektaktivitäten berücksichtigt.

Die GIZ ist an das Centrum für Evaluation (CEval) mit Bitte um fachliche Unterstützung bei der Entwicklung eines praxistauglichen Ansatzes zur Impact Evaluation in diesem Bereich herangetreten. Zum einen hat das CEval verschiedene Designs der rigorosen Impact Evaluation zusammengestellt und zum anderen Beispiele zu deren Anwendbarkeit im Kontext von Anpassungsprojekten herausgearbeitet. Ergebnisse wurden in einem Handbuch zur Einführung und Nutzung von wirkungsorientierten M&E-Ansätzen im Bereich Anpassung an den Klimawandel festgehalten. Das Handbuch richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ministerien, der Geberinstitutionen und anderer relevanter Organisationen, die Projekte zur Anpassung an den Klimawandel entwickeln, umsetzen, prüfen und verbessern wollen.

Aufbereitung methodischer Ansätze und Erfahrungen zur Wirkungsevaluation von Trainingsmaßnahmen im öffentlichen Sektor

Gemeinsam mit dem in Costa Rica ansässigen Institut CICAP beriet das CEval das GIZ-Vorhaben CADESAN in der Andenregion. Das Regionalvorhaben unterstützt die Entwicklung von Capacity Building Angeboten in den Bereichen Dezentralisierung und Modernisierung der öffentlichen Verwaltung.
Der Beratungsauftrag zielte darauf ab, der GIZ und ihren Partnerinstitutionen in der Region eine Analyse und Aufbereitung möglicher methodischer Ansätze zur Verfügung zu stellen, um die Wirkungen entsprechender Capacity Building und Trainingsmaßnahmen zu evaluieren. Hierzu wurden verschiedene Ansätze und Evaluationsdesigns, deren Anwendbarkeit auf den genannten Bereich sowie internationale Erfahrungen und Praktiken aufbereitet. Die Ergebnisse wurden bei einem Training mit der GIZ und ihren Partnern diskutiert.

Lab2Venture: Unternehmerisches Denken und Handeln in Lernort Laboren

Das von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), dem LernortLabor des Bundesverbandes der Schülerlabore e.V. (LeLa) und des TheoPrax-Zentrums des Fraunhofer Instituts für Chemische Technologie (TheoPrax) durchgeführte Vorhaben „Lab2Venture: Unternehmerisches Denken und Handeln in Lernort Laboren“ zielte darauf ab, Schülerlabore in die Lage zu versetzen, interessierte Schülerinnen und Schüler nicht nur in naturwissenschaftlicher Projektarbeit zu begleiten, sondern darüber hinaus dahin zu führen, dass sie eine Unternehmensgründung als realisierbar erkennen.

Insgesamt wurden über die drei Module hinweg bundesweit zehn Schülerlabore bei der Verknüpfung von naturwissenschaftlich-technisch orientierten Themen mit der Wirtschaftswelt sowie beim Aufbau von Schülerfirmen über einen Zeitraum von gut einem Jahr begleitend unterstützt. Zielgruppen des Vorhabens waren primär ca. 200 14-17-jährige Jugendliche, die während Modul II in den ausgewählten Schülerlaboren experimentierten, forschten und Produktideen entwickeln sollten.

Des Weiteren gehörten auch die Mitarbeiter:innen in den Laboren (d.h. Wissenschaftler:innen, Laborangestellte sowie Lehrer:innen und studentische Hilfskräfte) zu den Zielgruppen. Langfristig sollten die Mitarbeiter:innen über das Projekt hinaus als Multiplikatoren für die Weiterverbreitung des unternehmerischen Handlungswissens im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit fungieren.

Ziel der Evaluation war es, unter Einbezug der Beteiligten systematisch Rückmeldungen und Anmerkungen über das Projekt zu gewinnen und diese mit der qualitativen Zielerreichung in Beziehung zu setzen. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Prozessorientierung gelegt, die zur Weiterentwicklung sowie der möglichen Ausweitung des Vorhabens, nach dem Ende der Modellphase in Dezember 2013, beitragen sollte. Aufgabe der Evaluation war es entsprechend zu überprüfen, inwieweit die Zielsetzungen für beide o.g. Zielgruppen erreicht wurden, also in welchem Maße unternehmerische Themen erlernt, angewendet, beherrscht, weiterverfolgt etc. wurden.

Für die prozessorientierte Evaluation des Lab2Venture Projekts wendete die CEval GmbH ein Paneldesign an, welches auf einer Kombination aus qualitativen und quantitativen Datenerhebungs- und auswertungsverfahren fußte. die Datenerhebung erfolgte projektbegleitend an drei Erhebungszeitpunkten.

Projektevaluierung und Prüfung einer Folgemaßnahme des GIZ Sektorvorhabens Inklusion von Menschen mit Behinderungen

Im Rahmen der Projektevaluierung wurde geprüft inwiefern das Sektorvorhaben Inklusion von Menschen mit Behinderungen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwicklungspolitische Wirkungen entfalten konnte.

In Anlehnung an die OECD-DAC Kriterien wurden Experteninterviews und Fokusgruppendiskussionen geführt sowie M&E-Daten des Sektorvorhabens und weiterführende Dokumente systematisch ausgewertet. Damit wurde ein Beitrag zur Rechenschaftslegung gegenüber dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geleistet, durch die Veröffentlichung eines Kurzberichts den Anforderungen der International Aid Transparency Initiative (IATI) nachgekommen sowie die Grundlage für die Planung einer Folgemaßnahme gelegt.

Evaluation der Initiative „Schulen & Partner der Zukunft“ (PASCH)

Die im Jahr 2008 ins Leben gerufene Initiative „Schulen & Partner der Zukunft“ (PASCH) gehört zu den zentralen Initiativen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik der aktuellen Legislaturperiode. PASCH ist ein weltweites Netzwerk von derzeit ca. 1800 Partnerschulen mit hoher Deutschlandbindung, an denen verstärkt Deutsch unterrichtet wird. Die Initiative bündelt breit gefächerte Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, lebendige, langfristige Bindungen zu Deutschland aufzubauen und die Schulen, ihre Lehrkräfte sowie Schüler:innen zum Austausch und zur Zusammenarbeit anzuregen. PASCH wird vom Auswärtigen Amt koordiniert und gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), dem Goethe-Institut (GI), dem Pädagogischen Austauschdienst (PAD), der Kultusministerkonferenz (KMK) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) umgesetzt.
Im Rahmen der Evaluation wurde PASCH hinsichtlich Relevanz, Effizienz, Effektivität, Wirksamkeit (Impact) und Nachhaltigkeit überprüft. Dabei wurde auch untersucht, inwiefern sich die bestehenden Angebote, Prozesse und Strukturen zukünftig zur Zielerreichung eignen. Auf Basis der Ergebnisse wurden Empfehlungen zur Optimierung der Maßnahmen, Prozesse und Strukturen und zur Schaffung von Synergien abgeleitet.
Die Evaluation fand in zwei Phasen statt: In der ersten Phase wurden die Dokumentenanalysen sowie persönliche und telefonische leitfadengestützte Interviews mit Stakeholdern in Deutschland und ausgewählten Partnerländern (Polen, Türkei, China) geführt. Schwerpunkt der zweiten Phase war eine breit angelegte quantitative Onlinebefragung mit den PASCH-Zielgruppen in insgesamt zehn Partnerländern.