Vor dem Hintergrund steigenden Interesses an der langfristigen Wirksamkeit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) sowie einem Beschluss des Deutschen Bundestages startete das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 1997 in Zusammenarbeit mit einer wissenschaftlichen Beratergruppe eine groß angelegte Studie „Wirkungsuntersuchung abgeschlossener Vorhaben der deutschen EZ“.

Ziel der Studie war es, erstmals durch eine breit angelegte Untersuchung empirisch abgesicherte Aussagen zu langfristigen Wirkungen der deutschen EZ zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurden 1999 Einzelevaluationen von 32 Projekten in den jeweiligen Empfängerländern durchgeführt. Die untersuchten Projekte wurden aus der Gesamtheit aller entsprechenden Vorhaben ausgewählt, die in den 80er Jahren durchgeführt wurden und mindestens seit fünf Jahren abgeschlossen waren. Die Studie umfasste EZ-Maßnahmen aus vier Förderbereichen, die generell der Befriedigung von Grundbedürfnissen zugeordnet werden können: Landwirtschaft, Basisgesundheit, Wasserversorgung und Grundbildung. Es wurden Projekte aus Afrika, Asien und Lateinamerika sowie TZ- und FZ-Vorhaben einbezogen. Die Laufzeiten bewegten sich zwischen knapp zwei und über 20 Jahren, die Fördersummen zwischen unter zwei und über 30 Mio. DM. Auf diese Weise konnte ein breiter Überblick über verschiedene Bereiche der EZ gewonnen werden.

Methodische Grundlage der Felduntersuchungen war ein von Prof. Dr. Stockmann entwickelter Leitfaden für Ex-Post Evaluationen. Ausgangspunkt der Analyse sind hierbei alle beobachteten Veränderungen im Umfeld eines Projektes. Dies ermöglicht eine systematische Erfassung auch der nicht intendierten, positiven wie negativen Wirkungen. Ausgehend hiervon wurde nach den Ursachen dieser Veränderungen gefragt, um so die Wirkungen der jeweiligen Projekte herauszuarbeiten. Damit der gesamte Prozess der Projekte berücksichtigt werden kann, wurden die verschiedenen projektrelevanten Daten für verschiedene Zeitpunkte erfasst: zu Projektbeginn, zu Förderende und zum Evaluierungszeitpunkt. Um die Ergebnisse einer vergleichenden Analyse zugänglich zu machen und die Untersuchung von Kausalitäten zu vereinfachen, wurden die erhobenen Informationen zu verschiedenen Analysefeldern als Zahlenwerte in Bewertungsskalen eingetragen. Die Untersuchung konzentrierte sich auf drei zentrale Wirkungsfelder: Zielgruppen, Träger und Sektor. Die Querschnittsauswertung umfasste die statistische Analyse der auf den Skalen vorgenommenen Bewertungen sowie die inhaltliche Analyse der einzelnen Evaluationsberichte.

Die Ergebnisse der Studie wurden vom BMZ veröffentlicht:

• BMZ, 2000: Langfristige Wirkungen deutscher Entwicklungszusammenarbeit und ihre Erfolgsbedingungen. Eine Ex-post-Evaluierung von 32 abgeschlossenen Projekten (BMZ Spezial Nr. 19), Bonn: BMZ

Die Kurzfassung des Berichtes ist ebenso auf der Homepage des BMZ zu lesen:

http://www.bmz.de/themen/erfolgskontrolle/fachinfo_zep/themenevaluierungen/th2000050901.html