Teilnehmer/innen verabschieden einen Action Plan um die Nutzung der Evaluation voranzutreiben
Von links nach rechts: Prof. Dr. Nobuyuki Shirakawa, außerordentlicher Professor an der Niigata-Universität, Tanja Stockmann, Projektmanagerin bei der CEval GmbH, und Prof. Dr. Reinhard Stockmann in der Abteilung der Niigata-Universität
In den letzten zehn Jahren hat das CEval die Institutionalisierung der Evaluation in 50 Ländern weltweit untersucht. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden nun erstmals auf einer internationalen Konferenz in Tokio in einer Keynote von Prof Dr Reinhard Stockmann (Universität des Saarlandes) vorgestellt. An dieser Veranstaltung, die von der Asia-Pacific Evaluation Association, der Japan Evaluation Society und dem Centrum für Evaluation ausgerichtet wurde, nahmen über 250 Personen aus 38 Ländern teil .
Im Fokus standen die hindernden und fördernden Faktoren für die Institutionalisierung und Nutzung der Evaluation auf nationaler Ebene. Ein klares Ergebnis dabei ist, dass es vor allem die politischen Institutionen, wie Ministerien, Regierungseinrichtungen und Behörden sind die die Evaluationsfragen, die Evaluationsziele und die Finanzbudgets bestimmen. Das heißt, die Nachfrage nach Evaluation ist vor allem von den politischen Institutionen abhängig, und zwar ausnahmslos in allen Ländern, die weltweit untersucht wurden. Civil Society Organisationen spielen hingegen bei der Institutionalisierung der Evaluation auf nationaler Ebene keine Rolle, da sie weder Evaluation in nennenswertem Umfang nachfragen oder von Regierungs-Institutionen oder Parlamenten einfordern. Auch die Parlamente selbst sind keine Treiber für Evaluation.
Eine der wichtigsten Forderungen der Konferenzteilnehmer war deshalb, dass die Evaluation Associations mehr politischen Einfluss ausüben sollen, um Evaluation einzufordern. Hierfür ist es notwendig, Formate zu entwickeln mit denen man Regierungen und Parlamente von der Nützlichkeit der Evaluation für ihre Arbeit überzeugen kann. Es wird empfohlen, wichtige gesellschaftliche Akteure wie Akademia, Foundations, Parteien, Gewerkschaften etc. zu gewinnen, um Druck auf Regierungen auszuüben, Evaluationen zu nutzen . Und zwar nicht nur für Kontrollzwecke, sondern auch als Lerninstrumente, um Programme und Policies effektiver, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Darüber hinaus soll Evaluation auch die demokratische Regierungsführung stärken, indem Evaluationsergebnisse publiziert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um dadurch einen politischen Dialog zu ermöglichen.
Als Ergebnis der Konferenz wurde ein „Tokyo Call for Action for the Institutionalization of Evaluation“ verabschiedet, der im Wesentlichen auf den Erkenntnissen des CEval Evaluation GLOBE Projekts basiert und die Institutionalisierung der Evaluation in den nächsten Jahren weltweit vorantreiben soll.









