Assessing the Impacts of Multinational Corporations on Global Development and Value Creation (Global Value)

Die Bedeutung Multinationaler Unternehmen für die globale wirtschaftliche und soziale Entwicklung wird kontrovers diskutiert. Durch ihre Investitionen sind sie ein wichtiger Treiber wirtschaftlichen Wachstums, stellen Arbeitsplätze zur Verfügung und erzeugen dadurch Einkommen. Außerdem tragen sie durch die Bezahlung von Steuern zur Bereitstellung von öffentlichen Dienstleistungen bei. Gleichzeitig wird ihnen vorgeworfen, ausbeuterische Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen zu fördern, Umweltschäden zu verursachen und Korruption zu verbreiten. Vor allem in Entwicklungsländern werde es versäumt, verantwortungsvolle Geschäftspraktiken zu etablieren.

Im Rahmen des GLOBAL VALUE Projekts wurde ein innovatives Rahmenkonzept entwickelt, um die Auswirkungen multinationaler Unternehmen hinsichtlich nachhaltiger Entwicklung, verantwortungsvoller Arbeitsbedingungen, der Achtung von Menschenrechten und Korruptionsbekämpfung zu erfassen. Dazu wurden institutionelle Strukturen und Konzepte verantwortungsvoller Geschäftspraktiken untersucht, die Komplementarität zwischen öffentlichem und privatwirtschaftlichem Engagement bewertet sowie Empfehlungen für Entscheidungsträger in Wirtschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen erarbeitet.

Das Projekt wurde von verschiedenen europäischen Universitäten und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Partnern der Internationalen Zusammenarbeit durchgeführt. Ein zu erarbeitendes Toolkit zur Wirkungsuntersuchung in den o.g. Bereichen wurde an führenden multinationalen Unternehmen (BATA (Bekleidung, Bangladesch), OLAM (Nahrungsmittel, Tansania)) getestet.

Die Hauptaufgabe des CEval bestand darin, einen Beitrag zur Vorbereitung und Entwicklung des Toolkits und des Rahmenkonzepts zu leisten, welches auf den Millennium Development Goals sowie den nachfolgenden Sustainable Development Goals, Menschenrechten, Gender & Diversity sowie Korruptionsbekämpfung und Transparenz basiert und Managementansätze wie Supply Chain Management, Life Cycle Analysis und Base-of-Pyramid sowie verantwortungsvolle Geschäftspraktiken, Wettbewerb und Komplementarität mit öffentlicher Entwicklungshilfe berücksichtigt. Außerdem wurden zwei Fallstudien zur Komplementarität von Aktivitäten Multinationaler Unternehmen mit öffentlicher Entwicklungshilfe durchgeführt.

Evaluation des Blended-Learning Kurses „Qualitätsinfrastruktur für Nachhaltige Entwicklung“

Das Centrum für Evaluation (CEval) war von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt mit der Evaluation des Blended-Learning-Kurses „Qualitätsinfrastruktur für Nachhaltige Entwicklung“ beauftragt worden. Ziel des Kurses war der Aufbau von individuellem Know-how und institutionellen Kapazitäten zur Verbesserung der Qualitätssicherung in Entwicklungsländern. Dabei standen die Standardisierung, die Normierung sowie verwandte Themenfelder im Mittelpunkt.

Durch die Evaluation wurden wichtige Erkenntnisse zur Verbesserung der Kursinhalte, der Umsetzung des Blended-Learning-Kurses, sowie zur Ausweitung des Kursangebots gewonnen.

Evaluation der Arbeit der Deutschen UNESCO-Kommission

Die UNESCO fordert von ihren Mitgliedsstaaten die Einrichtung nationaler Kommissionen, die zu einer effektiveren Ausgestaltung der Mitgliedschaft beitragen sollen. Dementsprechend hat die Bundesrepublik Deutschland die Deutsche UNESCO-Kommission e.V. (DUK) eingerichtet. Neben Beratungsaufgaben von Regierung und Parlament bearbeitet die DUK gemäß ihrer Satzung weitere Aufgaben wie bspw. die Mitwirkung an der Ausgestaltung der Mitgliedschaft Deutschlands in der UNESCO, die Förderung internationaler Verständigung, die Leistung eines Beitrags zur friedenssichernden Arbeit der UNESCO oder das Unterrichten der Öffentlichkeit über die Zwecke und die Arbeit der DUK.

Das Centrum für Evaluation (CEval) wurde mit der Evaluation der Arbeit der DUK beauftragt und bearbeitete dabei unterschiedliche Aufgabenstellungen. So wurde eine Bewertung der von der DUK erbrachten Beratungsleistungen für die Bundesregierung und das Parlament vorgenommen. Zudem wurden die Ziel- und Steuerungssysteme der DUK analysiert sowie die Arbeitsabläufe innerhalb der DUK einer Prozessanalyse unterzogen. Schließlich wurden unterschiedliche Programmbereiche wie die „Kontaktstelle kulturelle Vielfalt“, das Kooperationsprojekt mit afrikanischen Nationalkommissionen und die Aktivitäten der DUK im Zusammenhang mit den „UNESCO-Biosphärenreservaten“ evaluiert.

Die Ziele der Evaluation leiteten sich aus ihren Aufgabenstellungen ab und bestanden unter anderem in der Entwicklung erkenntnisbasierter Empfehlungen zur Optimierung des Beitrags der DUK im Hinblick auf das Ziel der Bundesregierung, die Rolle Deutschlands in der UNESCO zu stärken und zur Optimierung der Zielerreichung der DUK. Zudem sollte die Evaluation zur Optimierung der Arbeitsabläufe hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Prozess- und Produktqualität, Wirksamkeit und Relevanz sowie zur Optimierung der Instrumente zur Erfolgsmessung, u.a. im Hinblick auf die Notwendigkeit der Rechenschaftslegung gegenüber dem Auswärtigen Amt, beitragen.

Die Herangehensweise des CEval ist grundsätzlich theoriegeleitet. Mit Blick auf die Validität der Forschungsergebnisse waren für die Evaluationskonzeption sowohl theoretische Modelle als auch methodische Grundannahmen bedeutsam. Auf der theoretischen Ebene war im Hinblick auf den Evaluationsgegenstand vor allem das organisationstheoretische Wirkungsmodell von besonderem Interesse. Aus methodischer Sicht kamen ein Multimethodenansatz sowie der partizipative Evaluationsansatz des CEval zur Anwendung.

Development and Implementation of a M&E-System for the Plan Honduras Project: Prevention, Protection and rights Restitution for Girls and Boys survivors of sexual violence

Das übergreifende Ziel des Plan Honduras Projekts war es, Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt zu schützen und ihnen Zugang zu kinderfreundlichen und kompetenten Präventions- und Versorgungsmechanismen auf lokaler bis nationaler Ebene zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelte Plan Honduras ein Programm zur Stärkung von Präventions-, Schutz- und Versorgungsmechanismen in Familien, Gemeinden und auf nationaler Ebene für durch sexuelle Gewalt bedrohte und von sexueller Gewalt betroffene Mädchen und Jungen.
Die Aufgabe des Centrums für Evaluation (CEval) war die Begleitung und Unterstützung bei der Entwicklung und Implementierung eines wirkungsorientierten und geschlechtersensiblen M&E-systems für den Projektzyklus und darüber hinaus. Das CEval beriet Projektverantwortliche und deren Partner und bildete diese aus, um ihnen folgende Kompetenzen zu vermitteln:

Systematisches Monitoring und Evaluation von projektrelevanten Aktivitäten
Identifikation der wichtigsten Aspekte auf allen Wirkungsebenen
Formulierung wirkungsorientierter qualitativer Indikatoren

Entwurf eines Datenerhebungsplans und Erhebungsinstrumenten
Lösung auftretender Herausforderungen während der Datenerhebung und &analyse.

Dieser Wissenstransfer wurde erreicht durch eine Kombination von kontinuierlicher Beratung, Trainingsmaßnahmen und praktischer Umsetzung des Beratungs- und Trainingsinhalts im Rahmen einer begleiteten Baselinestudie (inklusive einer Geschlechteranalyse) und einer begleitenden Zwischen- und Schlussevaluierung.

Wirkungsevaluation des WIENCO Ghana Ltd. Vertragsanbau

Übergreifendes Ziel der Wirkungsevaluation war es, die Wirksamkeit zweier vom Africa Agricultural and Trade Investments Fund (AATIF) finanzierten und von WIENCO Ghana gemanagten Vertragsanbauvorhaben in den Bereichen Kakao und Mais zu überprüfen und zu bewerten. Das Hauptinteresse der Evaluation lag dabei insbesondere in der Bestimmung eines kausalen Zusammenhangs zwischen der Teilnahme an den Vorhaben von WIENCO und den folgenden Merkmalen:

  • Produktivitätsniveau
  • Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Betriebs- und Haushaltseinkommen
  • Lebens- und Arbeitsbedingungen
  • Risikoaussetzung des Haushaltseinkommen
  • Eingesetzte Risikobewältigungs- und Managementstrategien der Haushalte und Betriebe
  • Die gewonnenen Erkenntnisse sollten dazu dienen, einen Nachweis über die Effektivität der Vertragsanbauvorhaben und damit der finanziellen Unterstützung durch den AATIF zu erbringen. Darüber hinaus sollte für WIENCO ein einfaches Datenerhebungsinstrument für ein kontinuierliches Monitoring seiner Vorhaben entwickelt werden.

    Die in Zusammenarbeit mit dem German Institute for Global and Area Studies (GIGA) und weiteren ghanaischen Partnern durchgeführte methodisch anspruchsvolle Wirkungsevaluation lief über fünf Jahre, beginnend mit einer Baseline-Erhebung Anfang 2016. Zur Generierung einer möglichst validen Datenbasis wurden dabei im Rahmen eines Multi-Methoden-Ansatzes quantitative Haushaltsbefragungen mit einer tiefgehenden qualitativen Kontextanalyse mittels Fokusgruppen- und Experteninterviews kombiniert.

Datenauswertung und Evaluation der Aktivitäten der DW-AKADEMIE in Ruanda

Für die Deutsche Welle evaluierte das Centrum für Evaluation das von der Deutsche Welle-AKADEMIE in Ruanda durchgeführte Training „Reporting for Democracy“. Das von Deutsche Welle-AKADEMIE und der School of Journalism and Communication an der National University of Rwanda gemeinsam organisierte Training umfasste im Zeitraum von Juni 2010 bis April 2011 zehn verschiedene Module zum Thema „Wahlberichterstattung“. Journalisten aus allen Bereichen (Print, Online, Radio, TV) waren Zielgruppe der Veranstaltungen.

Im Rahmen der Datenauswertung und Evaluation wurden die quantitativen und qualitativen Daten der Seminarbeurteilungen der Module ausgewertet. Weiterhin wurden telefonische Kurzinterviews mit sechs bis acht Trainern geführt. Mit Unterstützung der Deutschen Welle-AKADEMIE wurden schließlich alle Teilnehmer in einer Abschlusssitzung einige Monate nach dem letzten Trainingsmodul mittels eines standardisierten Fragebogens um eine Bewertung des langfristigen Nutzens des Trainings gebeten. Ziel der Evaluation war über die deskriptive, summative Auswertung der Rückmeldungen hinaus die Ableitung von Empfehlungen zur Durchführung derartiger Trainings.

Trend- und Wirkungsstudie zum Fairen Handel in Deutschland

Der Faire Handel blickte in Deutschland auf eine über 40-jährige Geschichte zurück, in deren Verlauf er sukzessive stärker ins öffentliche Bewusstsein vordrang. Die Wirkungen des Fairen Handels in den Produktionsländern fair gehandelter Produkte sind in zahlreichen Studien bearbeitet worden. Demgegenüber fehlten bislang Erkenntnisse darüber, welche Auswirkungen der Faire Handel in den Konsumentenländern zeigt.

Diese Lücke schließte die vom CEval durchgeführte Studie zum Fairen Handel in Deutschland. Ihr Ziel war es, durch den fairen Handel hervorgerufene gesellschaftliche Veränderungen sowie den Beitrag der Fairhandelsbewegung auf diese Trends zu identifizieren.

Mithilfe eines partizipativen Ansatzes wurde dabei sichergestellt, dass die Expertise und Perspektiven wichtiger Akteure angemessen in die Studie einfließen. Dem Untersuchungsgegenstand widmete sich die Studie weiter entlang eines theoriebasierten Ansatzes und wendete einen ausgewogenen Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden an.

Zur Datenerhebung wurden eine intensive Literaturstudie, qualitative Experteninterviews, Fokusgruppendiskussionen, Online-Erhebungen und eine telefonische Konsumentenbefragung durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgte unter anderem mittels qualitativer Inhaltsanalysen, Zeitreihenanalysen sowie deskriptiver statistischer Auswertungen. Nach der Datenauswertung wurden die Ergebnisse der Studie in einem Bericht aufbereitet und bei einem Abschlussworkshop gemeinsam mit den Auftraggebenden und Unterstützenden der Studie reflektiert.

Hochschulkooperation mit der Universität von Costa Rica (UCR) (2012-2015)

Nach einer erfolgreichen dreijährigen Zusammenarbeit zwischen dem Centrum für Evaluation (CEval) der Universität des Saarlandes und der Universität von Costa Rica (UCR) zur Weiterentwicklung des seit 1995 an der UCR implementierten ‚Masterstudiengangs in Evaluation von Projekten und Programmen zur sozialen Entwicklung‘ (MEPPD), planten die beiden Universitäten ab 2011 die Intensivierung und Vertiefung ihrer Kooperation. Der DAAD, der durch sein Beraterprogramm seit 2008 bereits die vorangegangene Zusammenarbeit der beiden Hochschulen finanziell unterstützt hatte, begrüßte dieses Vorhaben. Aus diesem Grund förderte er von 2012 bis 2015 über sein Programm „Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern“ auch die zweite Phase der Kooperation zwischen UCR und UdS.

Gemäß der Zielsetzung des DAAD-Programms, durch den akademischen Austausch eine Verbesserung der Lehrsituation zu erreichen und einen Beitrag zum Aufbau von nachhaltigen Strukturen im Bereich der Lehre im Partnerland zu leisten, bildete der Austausch von Studierenden, Promovierenden und Dozierenden einen Schwerpunkt der vierjährigen Kooperation. Weiterhin standen die Öffnung des MEPPD für den zentralamerikanischen Raum (Regionalisierung), die Anpassung der Lehre im Masterstudiengang Evaluation der UCR an die regionale Nachfrage und die daraus abgeleiteten Ausbildungsbedürfnisse (Profilierung) sowie die Einbindung der Hochschulkooperation in bestehende internationale Netzwerke (Internationalisierung) im Mittelpunkt der engeren Zusammenarbeit. Durch die vierjährige Zusammenarbeit konnte die Praxis- und Bedarfsorientierung des MEPPD gestärkt, bestehende regionale und internationale fachliche Netzwerke etabliert bzw. erweitert sowie die Kapazitäten in Lehre und Forschung ausgebaut werden.

Eine Fortsetzung der Kooperation unter Aufnahme einer weiteren Hochschule aus dem lateinamerikanischen Raum ist für 2017 vorgesehen.

Evaluierung Hochschulbildung in Nicaragua und Südosteuropa 2005-2009

Gegenstand der Evaluation war die Maßnahmen zur Unterstützung des Hochschulsektors in den Schwerpunktländern der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) in Südosteuropa (SOE) sowie Lateinamerika
(LA). Während der Fokus der OEZA in SOE auf arbeitsmarktorientierter Hochschulbildung und der Integration in den Europäischen Hochschul- und Forschungsraum liegt, wurden in LA vor allem Bildungsprojekte zur Stärkung von Minoritäten gefördert.

Aufgabe der Evaluation war es, die bisher erzielten Ergebnisse auf ihre Relevanz, Effektivität, entwicklungspolitische Wirksamkeit und Nachhaltigkeit hin zu untersuchen. Des Weiteren sollten die Capacity-Building Effekte bei den Partnerorganisationen sowie deren Ownership bewertet werden. Ausgehend von einer umfassenden
Dokumentenanalyse wurden hierfür im Rahmen dreier Feldstudien in Nicaragua, Serbien und dem Kosovo empirische Daten an den jeweiligen Standorten gesammelt und in einem Synthesebericht vergleichend
ausgewertet.

Ziel war es dabei insbesondere Optionen für zukünftige Interventionen, entsprechend den strategischen Zielsetzungen der OEZA in den Bereichen Hochschulbildung und Wissenschaftskooperation, im Sinne der Entwicklung eines kohärenten programmbasierten Ansatzes aufzuzeigen.

Entwicklung eines Analyserasters für EZ-Maßnahmen zur Stadtentwicklung hinsichtlich ihrer Wirkungen im politischen Raum

Die Anforderungen an die deutsche EZ, strukturelle Wirkungen in den Partnerländern zu entfalten, die zur Armutsminderung beitragen, haben auch die Ziele sowie Beratungsansätze und -methoden von Stadtentwicklungsvorhaben beeinflusst. Dabei rücken immer stärker Governance-Fragestellungen in den Mittelpunkt, was bedeutet, dass Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse sowohl in der Stadt aber auch in übergeordnete Ebenen organisiert und nach Kriterien der guten Regierungsführung gestaltet werden müssen.

Ziel des Auftrages war die Erarbeitung eines Analyserasters, das der konzeptionellen und methodischen Weiterentwicklung des Politikberatungsansatzes in Stadtentwicklungsvorhaben dienen sollte. Hierfür wurden die erforderlichen theoretischen und inhaltlichen Grundlagen zur Erarbeitung des Analyserasters geschaffen. Das Analyseraster sollte in weiteren Gutachtereinsätzen in Stadtentwicklungsvorhaben erprobt werden. Auf Grundlage der durch die Anwendung des Analyserasters gewonnenen Erkenntnisse wurde schließlich ein Monitoring-Instrument entwickelt.