Evaluation des Deutsch-Ägyptischen Forschungsfonds (GERF)
Der Projektträger im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) setzt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Programmaktivitäten des Deutsch-Ägyptischen Forschungsfonds (GERF) um. Die zu evaluierenden Programmaktivitäten umfassen zwei Förderrunden (GERF I: 2009-2011, GERF II: 2011-2013/14), in deren Rahmen deutsch-ägyptische Forschungsvorhaben in den Bereichen Biotechnologie, Energieeffizienz und erneuerbare Energien, Wasserentsalzung, Gesundheit sowie Management natürlicher Ressourcen finanziell unterstützt wurden.
Das CEval war sowohl mit der Ex-post- (bzgl. GERF I) als auch mit der Zwischenevaluation (bzgl. GERF II) beauftragt worden. Dementsprechend galt es zum einen die durch GERF I erreichten Ziele und nachgelagerten Wirkungen sowie deren Nachhaltigkeit zu bewerten und zum anderen den Umsetzungsprozess des noch laufenden GERF II Programms hinsichtlich dessen Design und Effizienz zu untersuchen und auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse Empfehlungen für die Fortführung von GERF II sowie die Konzeption zukünftiger Förderzyklen auszuarbeiten.
Externe Evaluation von vier Projekten im Bereich Bewusstseinsbildung und Erstellung eines Syntheseberichts
Als internationale christliche Entwicklungsorganisation hat sich die Christoffel Blindenmission (CBM) die Verbesserung der Menschenrechtssituation und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen zum Ziel gesetzt. Dabei kommt der Bewusstseinsbildung als Komponente zahlreicher Entwicklungsprojekte eine wichtige Rolle zu. CBM Deutschland beauftragte das CEval mit der Evaluation von vier Projekten und der Erstellung eines Syntheseberichts, um mehr über die Implementierung von Bewusstseinsbildungsaktivitäten zu lernen, ihren Beitrag zu CBMs übergeordneten Zielen besser zu verstehen und nachzuvollziehen wie projekt-und länderspezifische Faktoren unterschiedliche Wirkungen produzieren.
Mit Kofinanzierung durch die Europäische Union oder das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit implementiert CBM Deutschland zwei Projekte in den Palästinensischen Gebieten (Gaza-Stadt und Gaza-Streifen), die an den Bedürfnisse von Menschen mit Hörbehinderung ansetzen, ein Projekt in Indien um die augenärztliche Versorgung im ländlichen Raum und die Rehabilitierung von Menschen mit Sehbehinderung zu verbessern und ein Projekt in Swasiland, dass sich für die Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderung und deren Inklusion einsetzt. Diese sehr unterschiedlichen Projekte erlaubten es die Thematik Bewusstseinsbildung von verschiedenen Perspektiven zu untersuchen und somit zu einem besseren Verständnis der verschiedenen Ansätze, zugrundeliegenden Wirkungsketten und (erwarteten) Wirkungen beizutragen. Während die Projekte in Gaza-Stadt und Indien einer Zwischenevaluation unterzogen wurden, wurde für die Projekte im Gaza-Streifen und in Swasiland eine Abschlussevaluation durchgeführt.Entwicklung eines Monitoring- und Evaluierungsrahmens für das Plan Projekt „Adolescent Boys: Champions of Change on Gender Equality and Girls‘ Rights“
Plan International ist eine nicht-religiöse und nicht-politische Nichtregierungsorganisation welche sich für die dauerhafte Verbesserung der Lebensumstände von Kindern in Afrika, Asien und Lateinamerika einsetzt.
Um die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern und Jungen und Männer in diese Arbeit zu involvieren, starteten Plan International Deutschland und Plan International Finnland zusammen mit vier Länderbüros aus Lateinamerika das Pilotprojekt „Adolescent Boys: Champions of Change on Gender Equality and Girls Rights“. Das Projekt bildete männliche Jugendliche zu Tutoren für Geschlechtergleichstellung aus und wurde in fünf Ländern umgesetzt: El Salvador, Guatemala, Honduras, Dominikanische Republik und Deutschland.
Das Centrum für Evaluation (CEval) evaluierte das Pilotprojekt mit Hilfe quantitativer und qualitativer Methoden, sammelte gemachte Erfahrungen und entwickelte einen Monitoring- und Evaluationsrahmen für die zukünftige Implementierung und Ausweitung des Projekts.
Evaluation von CALIDENA & Partizipatives Instrument zur Qualitätsinfrastrukturentwicklung
Das CEval war von der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) mit der Evaluierung von CALIDENA beauftragt worden, einem partizipativen Instrument zur Unterstützung der systematischen und nachhaltigen Verbesserung von Qualitätsinfrastrukturen in Entwicklungsländern. Die Evaluierung zielte darauf ab, auf Grundlage bisher gesammelter Erfahrungen mit dem Instrument, relevante Informationen für dessen Weiterentwicklung und Übertragung auf neue Kontexte bereitzustellen.
Zu diesem Zweck wendete das CEval einen ausgewogenen Methodenmix an. Zur Informationsgewinnung wuredn qualitative Experteninterviews mit quantitativen Erhebungen, teilnehmenden Beobachtungen und Gruppeninterviews verbunden. Nach deren Auswertung wurden die Ergebnisse in einem Bericht aufbereitet und präsentiert und flossen in eine übergeordnete Evaluationssynthese verschiedener Instrumente der PTB im Bereich Qualitätsinfrastrukturentwicklung ein, die ebenfalls vom CEval durchgeführt wurden.
Synthese von drei Instrumentenevaluationen der Technischen Zusammenarbeit der PTB
Das CEval wurde von der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) mit der Ergebnissynthese dreier Instrumentenevaluationen beauftragt. 2014 hatte die PTB die separate Evaluation von drei Instrumenten ihrer technischen Zusammenarbeit in Auftrag gegeben & CALIDENA, QuISP und NMI-Metrology User Relations & von denen die ersten beiden vom CEval durchgeführt wurden. Ihrer Ergebnisse sollen nun aggregiert, verglichen und kontrastiert werden um übergeordnete Erfolgsfaktoren und Lernerfahrungen zu identifizieren und relevante Empfehlungen abzuleiten, unter anderem mit Blick auf den zukünftigen Einsatz der Instrumente in der technischen Zusammenarbeit der PTB.
Zu diesem Zweck unterzog das CEval die Evaluationsberichte einer qualitativen Inhaltsanalyse und Daten über qualitative Experteninterviews ergänzende Daten. Die Ergebnisse wurden in einem Bericht aufbereitet und der PTB bei einem Workshop präsentiert.
Strengthening evaluation capacities within government and civil society in Uganda (ECD Uganda): Development of a blended-learning Master of Evaluation (2012-2015)
In den letzten Jahren erfährt Evaluation als wissenschaftliches Verfahren zur Beschreibung und Bewertung von Interventionen weltweit einen Bedeutungszuwachs. Auch in Uganda steigt der Bedarf an qualifizierten Fachleuten im Bereich Evaluation an. Allerdings kann dieser Bedarf durch bisher aufgelegten Trainings- und Evaluationsprogramm nicht ausreichend gedeckt werden. Aus diesem Grund initiierte das BMZ gemeinsam mit dem CEval und der GIZ ein Programm zur Entwicklung von Evaluationskapazitäten(ECD) in Uganda.
Die wichtigste Komponente dieses Programmes ist die Entwicklung und Durchführung eines Masterstudiengangs in Evaluation im Blended-learning Format an der Uganda Technology and Management University (UTAMU). Blended-learning stellt ein innovatives Konzept dar, das sich weltweit steigender Popularität erfreut und an der UTAMU als Standardlehrverfahren eingeführt wurde. Dabei vereint Blended-learning didaktisch kohärent traditionelle Präsenzveranstaltungen mit modernen Formen des eLearnings. Ein Vorteil dieses Konzepts ist, dass durch dieses Konzept nicht nur Ugandische Studenten sondern auch Studenten aller englischsprachigen afrikanischen Länder angesprochen wurden. Der Master of Evaluation der Saarland Universität sowie der HTW des Saarlandes dient als Vorlage für den ugandischen Master, der im Herbst 2015 eingeführt wurde. Die Inhalte des Masters wurden in enger Kooperation zwischen der CEval GmbH, den Dozenten des deutschen Masters und ugandischen Bezugspersonen an der Makarere Universität abgestimmt und an den ugandischen Kontext angepasst. Der ugandische Master of Monitoring and Evaluation umfasst insgesamt 15 Module, von denen sieben dem Basisprogramm zur Evaluation der saarländischen Hochschule entsprechen. Abgedeckt wurden dadurch alle relevanten Themen zum Erwerb profunder Evaluationskompetenzen. UTAMU hat diese durch weiterführende Module zum Projektmanagement, zum Monitoring und zur Existenzgründung von Consultings ergänzt. Die Module setzen sich im Groben aus Web based trainings, eTutoring und Präsenzveranstaltungen zusammen, wobei die Lehrkonzepte ebenfalls gemeinsam mit allen Akteuren entwickelt werden. Die Verantwortung für die technische Umsetzung der eLearning-Komponente oblag der GIZ. Zwei Module des Masters of Evaluation wurden in einer Pilotphase gemeinsam mit UTAMU getestet. In dieser Pilotphase wurden sowohl das eTutoring als auch die Präsenzphasen im Sinne des Tandemprinzips von Dozenten der UTAMU und der Universität des Saarlandes/HTW betreut. Das „Hosting“ des Online-Studiengangs wurde von der GIZ-Plattform gc21 übernommen. Anschließend wurden die sieben Module in den bereits bestehenden Master der UTAMU integriert und der neue Studiengang wurde den entsprechenden Gremien in Uganda vorgelegt. Mittlerweile ist der Studiengang in Uganda aggregiert und wurde im September 2015 testweise eingeführt.Stärkung von Evaluierungskapazitäten in Zentralamerika (FOCEVAL)
Das Vorhaben „Stärkung von Evaluierungskapazitäten in Zentralamerika (FOCEVAL)“ der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH zielte darauf ab, die Rolle der Evaluation bei der politischen Entscheidungsfindung und der Steuerung von Politikmaßnahmen in Costa Rica und ausgewählten Ländern Zentralamerikas zu stärken. Die Maßnahme war als Regionalvorhaben konzipiert, dessen politische Trägerschaft beim costaricanischen Ministerium für nationale Planung und Wirtschaftspolitik (MIDEPLAN) liegt.
Aufgabe der CEval GmbH war es im Rahmen des ECD-Vorhaben, vor Ort eine Reihe von Fortbildungen zum Thema Monitoring und Evaluation (M&E) auf verschiedenen Anspruchsniveaus für die Partnerstrukturen zu realisieren, wobei die Inhalte der bereits erprobten und mehrfach durchgeführten Kurse dabei die unterschiedlichen Bedarfe der Zielgruppen widerspiegelten. Darüber hinaus bot die CEval GmbH eine kontinuierliche wissenschaftlichen Begleitung für das Regionalvorhaben an, welche eine permanente Anbindung an die aktuelle internationale Evaluationsdiskussion sicherstellte und die Verbindung zu wissenschaftlichen Organisationen und Netzwerken aufrechterhielt. Sie umfasste eine Reihe von Beratungsleistungen, insbesondere bei der Strategie- und Konzeptentwicklung, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Monitoring- und Evaluationsforschung basierte.
Wirkungsevaluierung der Aktivitäten der HSS im Bereich „Civic Education“ in Kenia
Die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) ist seit mehr als 35 Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit aktiv (Stand 2013) und arbeitet seit 1987 im Rahmen ihres Regionalprojekts Ostafrika in Kenia. 2013 sollten erstmals die Aktivitäten im Bereich Civic Education in Kenia einer Wirkungsevaluierung unterzogen werden. Diese Aktivitäten umfassten in erster Linie Weiterbildungsseminare zur politischen Bildung.
Primäres Ziel der Wirkungsevaluierung war es, einen empirisch und methodisch fundierten Nachweis über die Wirksamkeit der Weiterbildungsseminare der HSS in Kenia zu liefern, sowie die zu erwartende Nachhaltigkeit der erzeugten Wirkungen abzuschätzen. Dabei sollten auch die Effizienz der Maßnahmenumsetzung sowie deren Relevanz für die Partner und Zielgruppen bewertet werden.
Zur Beantwortung der Evaluationsfragen war ein aufwändiges quasi-experimentelles Design gewählt worden, das sich durch mehrere Messzeitpunkte und die Einbeziehung von zwei Vergleichsgruppen auszeichnet. Durch die verschiedenen Messzeitpunkte konnten direkte Effekte der Maßnahmen sowie die Veränderung dieser Effekte über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet werden (follow-up). Der Vergleichsgruppenansatz ermöglichte, externe Effekte auf die Zielgruppe auf lokaler und nationaler Ebene zu kontrollieren. Die Datenerhebung erfolgte durch ein Team Studierender der Universität Nairobi, die speziell für diese Aufgabe durch das CEval ausgebildet wurden.
UNICEF-Mehrländer-Evaluation zu Inklusion aller Kinder in qualifiziertes Lernen in MOEL/GUS Staaten
Die Evaluation bewertete (i) inwiefern UNICEF einen Beitrag geleistet hat, damit die Programminterventionen sich mit wichtigen Kinderrechtsverletzungen im Bereich Bildung befasst, Gleichheitsdiskrepanzen verringert und zu Wirkungen zur Verbesserung der Situation von Kinder geführt haben. Fernerhin, wurden (ii) Lehren aus den Lernpraktiken, -innovationen und & -modelle gezogen, die für zukünftige Steuerungsprozesse innerhalb UNICEF zur Verfügung gestellt werden.
Der Evaluation lagen daher folgende Ziele zugrunde:
- nachzuweisen und zu dokumentieren welche Veränderungen im Leben von Kindern in den letzten zehn Jahren stattgefunden haben,
- zu bewerten und zu demonstrieren wie diese Wirkungen durch Systemveränderungen zustande gekommen sind, und
- den Beitrag UNICEFs zu diesen Systemveränderungen zu dokumentieren.
Zudem beachtete die Evaluation folgende Aspekte bei der Wirkungsbilanzierung:
- Kontextangemessenheit (bezüglich der Anpassung von Programmansätzen an qualitative Unterschiede);
- Koordination (mit anderen Stakeholder);
- (iii) Koheränz (über verschiedene Politiken und anderen unterstützenden Interventionen); und
- Schutz (im Sinne von Angemessenheit von jeweiligen Bildungssystemen auf den Schutz von vulnerablen Gruppen).
Letztlich leistete die Evaluation einen Beitrag dazu, dass zukünftige Programme verbessert werden, indem sie verschiedene Kindergruppen berücksichtigen, die gefährdet sind die Schule abzubrechen bzw. der Schule fernzubleiben.
Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung Myanmar
Gemeinsam mit dem Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) begleitete das CEval drei Vorhaben zur Nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Myanmar zur Schaffung der Voraussetzungen für deren Wirkungserfassung und Bewertung. Die Beratung trug zur Verbesserung der Qualität, Relevanz und Vollständigkeit der Projektkonzepte und Programmbildung, einschließlich eines kohärenten Ziel- und Wirkungssystems bei. Damit wurden die methodischen Voraussetzungen für einen späteren Wirkungsnachweis sichergestellt. Gegenstand des Beratungsvorhabens waren drei Projekte in den Bereichen Berufliche Bildung, Privatwirtschaftsentwicklung und Finanzsektorreform, aus denen in der Zukunft ein kohärentes Programm im Bereich der Nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung gebildet werden soll.
Aufgabe des CEval war es dementsprechend, gemeinsam mit dem DEval:
- einen Beitrag zur Qualität, Relevanz und Vervollständigung der Projektkonzeptionen und zum Aufbau eines kohärenten Ziel- und Wirkungssystems zu leisten
- Voraussetzungen für die Wirkungserfassung und Bewertung der Vorhaben zu schaffen
- einen Beitrag zur Programmbildung zu leisten sowie
- eine Wirkungsevaluierung umzusetzen.
Hierfür waren ein mehrstufiges Analyse- und Beratungskonzept ausgearbeitet worden, das im Kern aus
- der Entwicklung eines umfassenden Wirkungsmodells,
- der Erarbeitung eines entsprechend vollständigen Indikatorentableaus,
- der Umsetzung einer Baseline-Studie sowie
- der Ausarbeitung eines wirkungsorientierten Monitoring-Systems besteht.