Seit dem Jahr 1989 stellt der Bund jährlich knapp 0,9 Mio. Euro zur Unterstützung von Umweltberatungsprojekten bei bundesweit operierenden Organisationen und Verbänden bereit. Ziel dieser Förderung ist es, den Aufbau verbandseigener Umweltberatungsstrukturen zu unterstützen. Die geförderten Verbände erarbeiteten hierfür Maßnahmenkataloge, die an die jeweiligen Eigeninteressen und Handlungsspielräume angepasst sind. Sie schaffen dadurch ein breites Beratungsangebot, welches die vom Umweltbundesamt zur Verfügung gestellten Informationen zielgruppenspezifisch ergänzen soll. Darüber hinaus wird die Umweltberatung als eine besonders geeignete Möglichkeit angesehen, die vielfach beklagte Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein und umweltbezogenem Verhalten zu überwinden, indem einer eng begrenzten Zielgruppe konkrete, an deren Zielsetzungen orientierte, Handlungsanleitungen vermittelt werden.
Durch die ex-post Evaluation der Wirkungen von 32 ausgewählten Umweltberatungsprojekten (etwa einem Drittel aller bis dahin geförderten Maßnahmen) wollte das Umweltbundesamt nach zehn Jahren die Nachhaltigkeit der Programmassnahmen bilanzieren und Anregungen für die weitere Gestaltung des Förderprogramms erhalten. Insbesondere ging es um die Frage, inwieweit die durch BMU/UBA geförderten Aktivitäten dazu beigetragen haben, das Umweltthema bzw. konkrete Umweltberatungsaktivitäten innerhalb der Verbandsstrukturen dauerhaft zu etablieren (interne Nachhaltigkeit) und inwieweit sich Projektwirkungen auch über die Verbandsstrukturen hinaus, d.h. unter den Zielgruppen oder anderen Projektbeteiligten verbreitet haben (externe Nachhaltigkeit).
Für die Auswahl der zu untersuchenden Projekte wurden folgende Gesichtspunkte herangezogen:
- Alle Förderschwerpunkte des Programms sollten in ausreichendem Maße berücksichtigt werden.
- Die ausgewählten Projekte sollten gleichmäßig über den Zeitverlauf des Programms streuen und damit alle Förderphasen berücksichtigen.
- Klein- und Kleinstmaßnahmen wurden zugunsten größerer Maßnahmen weniger stark berücksichtigt, da hier von einer geringeren und in manchen Fällen kaum messbaren Reichweite ausgegangen wurde. Dadurch ist der Anteil der ausgewählten Projekte am Fördervolumen deutlich höher (50%) als ihr Anteil an der Gesamtzahl der geförderten Maßnahmen (unter 30%).
Für die Evaluation wurden sowohl die beim Umweltbundesamt als auch die bei den beteiligten Verbänden (und z.T. auch bei Subauftragnehmern) vorhandenen Akten inhaltsanalytisch ausgewertet und insgesamt 60 Leitfaden gestützte Tiefeninterviews mit den Projektbeteiligten bei Verbänden, Consultings, wissenschaftlichen Instituten und dem Umweltbundesamt durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in einem umfangreichen Forschungsbericht zusammengefasst und dem Umweltbundesamt übergeben worden. Dieser Forschungsbericht soll im Rahmen der UBA-Texte-Reihe einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Kurzfassung der Ergebnisse ist als PDF-Datei (in deutscher und englischer Sprache) auf dieser Seite erhältlich. Außerdem liegen mehrere Publikationen vor, die sich auf Erkenntnisse aus diesem Projekt beziehen.