Manila Declaration fordert mehr parlamentarisches Engagement.
Über 200 Wissenschaftler, Parlamentarier, Verwaltungsbeamte und Evaluatoren aus rund 40 Ländern diskutierten Anfang Dezember 2023 in Manila über die Zukunft der Evaluation in der Region. Die immer wiederkehrende Kernbotschaft der Konferenz der Asien Pacific Evaluation Association (APEA) lautete: „Zu einer guten Regierungsführung (good governance) ist Evaluation zwingend notwendig“. Evaluation und nationale Evaluation Policies sollten die Grundlagen „for evidence based policy making“ bilden, so der Präsident der APEA, Asela Kalugampitiya. Ohne den Einsatz und die Nutzung von Evaluationen seien die Sustainable Development Goals (SDG‘s) nicht zu erreichen. Um ihren Argumenten besonderes Gewicht zu verleihen, hat die Konferenz eine „Manila Deklaration“ verabschiedet, in der folgende Forderungen erhoben werden:
- Engage and support parliaments for greater demand and utilization of credible, timely, and useful M&E information;
- Strengthen national M&E ecosystems through legislation, guidelines, and other mechanisms;
- Promote partnerships for evaluation capacity development;
- Promote country-led and community-owned evaluations:
- Promote the use of credible and timely country-led evaluations
Wie bedeutsam diese Forderungen gerade im pazifisch-asiatischen Raum sind, machte Prof. Dr. Reinhard Stockmann in seiner Keynote deutlich, in der er die neuesten Ergebnisse des Evaluation Globe Projekts vorstellte. Dabei zeigt sich, dass die Region in Sachen Evaluation im Vergleich zu den Ländern Amerikas und Europas noch erheblichen Nachholbedarf hat. Sowohl was den Aufbau institutioneller Strukturen, als auch die Nutzung der Evaluation durch Verwaltungen und Parlamente betrifft.
Alle Teilnehmer waren zum Abschluss der Konferenz in das House of Representatives of the Philippines eingeladen, um mit politisch Verantwortlichen die Bedeutung der Evaluation für „evidence based policy“ zu diskutieren. Der Sprecher of the House, Ferdinand Martin G. Romualdez hob die „crucial role of Parliaments in engendering a whole-of-government culture of evaluation and evidence-based policy making for results” hervor.
Prof. Dr. Reinhard Stockmann zeigte in seiner Keynote im Kongress auf, wie Parlamentarier Evaluationsergebnisse für die verschiedenen parlamentarischen Aufgaben nutzen können. Darüber hinaus verwies er auf die Bedeutung der Parlamente zur Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Institutionalisierung der Evaluation in einem Lande. Ohne institutionelle Verankerung der Evaluation findet auch kaum eine systematische Anwendung und Nutzung von Evaluation statt – so das Ergebnis aus einer Untersuchung von mehr als 50 Ländern in der CEval Evaluation Globe Studie. Deshalb forderte er die Parlamentarier auf, die Gesetzgebung zur Evaluation voranzutreiben und die Regierung zur Durchführung und Nutzung von Evaluationen aufzufordern.
Weitere Informationen finden Sie im 4. APEA-Konferenzbericht (nur auf Englisch).